Start     Aktuell     Konzept     Prävention     Leitung     Termine     Mehr    
-
Impressum       Inhalt und Gestaltung © Barbara Bosswick

Barbara Bosswick

Ergotherapeutin und Motopädagogin, Entspannungstherapeutin
Dozentin für Präventionsprogramme der Krankenkassen

Ausbildung:

Ergotherapeutin, Motopädagogin, Bobaththerapeutin und lizensierter ADS-Coach.

Regelmäßige Weiterbildungen und Supervision, mehrjährige gestalttherapeutische Lehranalyse.

Zusatzqualifikationen:

Analytische Kunst- und Gestaltungstherapie, neuropsychologische Diagnostik und Therapieverfahren, kognitive Lernstrategien, Edu-Kinestetik, Wahrnehmungstraining nach Affolter, sensorische Integration nach Ayres, Feldenkraismethode und therapeutische Entspannungstechniken, Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation (Jacobsen), Stressmanagement (nach Prof. Kaluza), Sucht- und Gewaltprävention: "Faustlos"-Konzept und Stiftung FREUNDE Trainerin.

Langjährige ergotherapeutische Berufspraxis in der Neuropsychologie und im Schulförderbereich.

Organisationsberatung für Präventionsmaßnahmen (Gesunde Kita, Gesunde Schule), Kassenprojekte und Projekte anderer Förderer.

Dozentin für Mitarbeiterfortbildung in Schulen und Kindergärten.

Leitung der Trainingsgruppen

Die Aufgabe

Kinder bauen durch ständige Bewegung in Kontakt mit der Welt ihr Selbstbild auf. Sie entwickeln dadurch eine Vorstellung von ihrer Persönlichkeit mit einem ganz persönlichen Körpergefühl.

Heutzutage fallen jedoch fünf bis acht Prozent aller Grundschulkinder bei Untersuchungen durch eine eingeschränkte Motorik auf. Muss das Kind dann ungewohnte Aufgaben bewältigen, sucht es unbewußt nach Vermeidungsstrategien. Kann es zum Beispiel schlecht fangen, wird es bei Ballspielen nicht mitmachen. Das erzeugt leicht Hänseleien, und sein Selbstwertgefühl sinkt. Erlebt sich das Kind dadurch als fehlerhaft, verspannt sich der Körper oft noch mehr.

Dazu kommen oft diffuse Ängste und kleine Ungeschicklichkeiten, die sich als Gewohnheiten schon früh im Selbstbild verankert haben und nur schwer aufzubrechen sind. So erzeugen etwa bestimmte Haltungen und Bewegungen Unlust und werden vermieden. Meist fällt das erst auf, wenn in der Schule dauerhafte Konzentration, langes Sitzen und feinmotorische Geschicklichkeit gefordert sind.

Anders als körperlich passives Aufnehmen im Sitzen erzeugt Lernen in Bewegung Eigenanstrengung und nachdrückliche Erfahrungen. Neuere Forschungsergebnisse weisen so auch auf die Bedeutung der Motorik gerade für das in der Schule verlangte kognitive Lernen hin. Hier kann eine wirksame Entwicklungsförderung ansetzen, die das natürliche Potential des Bewegungslernens nutzt.

Die Anforderungen

Dieses Bewegungslernen geht vom Körper aus, ist aber eng verknüpft mit Gefühlen, Wahrnehmung, Motivation und Denken: Eine aufrechte Haltung zu erlernen bedeutet mehr, als nur eine starke Rückenmuskulatur zu entwickeln: Es entsteht auch ein anderes Verhalten bei Herausforderungen und zu anderen Kindern in der Gruppe. Eine gut koordinierte Motorik setzt auch Energien für kognitives Lernen frei.

Wirksame Entwicklungsförderung verlangt zunächst eine sorgfältige individuelle Diagnostik:

Die Leitung der Trainingsgruppe muss dann - ausgehend von den individuellen Voraussetzungen der Kinder - Aufgaben gestalten, die Bewegungslernen und Verhaltensänderungen anregen und entwickeln. Dies verlangt neben dem Einsatz der vielfältigen Methoden der Psychomotorik und Geschick bei der Steuerung der Gruppendynamik auch viel Erfahrung mit dem Zusammenhang von kognitivem Lernen, Bewegungslernen und Verhalten. Wie hängen die jeweils individuellen Bewegungsmuster, neurologische und psychische Strukturen zusammen? Wie kann eine hemmende Haltung aufgelöst und eine Entwicklungsdynamik begonnen werden?

Anders als eine therapeutische Einzelbehandlung ermöglicht die Trainingsgruppe ein Lernen gemeinsam mit anderen Kindern in einer besonders gestalteten Lernumgebung. Im Blickpunkt liegen dabei nicht die Defizite des einzelnen Kindes, sondern seine individuellen Stärken, die es in die gemeinsam gestaltete Aufgabe einbringt. Bei den Aufgaben geht es nicht um Leistungsvergleiche, sondern um wechselseitige Unterstützung bei der Bewältigung der Herausforderung. Die Aufgabenstellung muss ein strukturiertes Angebot für individuelles Lernen bieten, in das sich jedes Kind mit seinem eigenen Hintergrund einbringen kann. Dabei wechseln sich Vorgaben mit Aufgabenstellungen ab, die die Kinder selbst entwickeln und dabei Verantwortung für ihre Aufgabenbereiche übernehmen. Dies verlangt von der Leitung, sowohl das einzelne Kind mit seinen Besonderheiten als auch die Dynamik der Gesamtgruppe zu fördern.